Mittwoch, 6.3. Nablus

  • 9:30 Start zur Altstadttour mit Madji Shella, Besuch einer Seifenfabrik.
  • Knafe (lokale Spezialität) essen.
  • 12:15 Besuch Frauenprojekt: “Palestinian working woman society for development” (siehe Beitrag).
  • 14:15 Besuch PMRS / “Palestinian Medical Relief Society”, siehe http://www.pmrs.ps/
  • PMRS ist eine Graswurzel-orientierte Organisation, die 1979 durch eine Gruppe Ärzte gegründet wurde und ehrenamtlich medizinische Versorgung von Palästinensern allgemein und speziell in Krisensituationen leistet – insbesondere junge Menschen können sich hier ehrenamtlich engagieren.
  • Von dort 15:45 Fahrt nach Sebastiyeh, einst eine wichtige römische Stadt, danach Spaziergang durch die von Riwaq restaurierte Altstadt / Al Kayed Palace.
  • Rückfahrt nach Nablus, dort ab 20:00 Abendessen, es gibt eine lokale Lammspezialität, die Vegetarier müssen sich mit Reis begnügen.

Mittwoch, 6.3. 12:15 Nablus / Palestinian working woman society for development

Samar Hawash, siehe https://www.pwwsd.org/

  • 1981 gegründet, 6 weitere Zweige (auch im Gazastreifen)
  • Arbeiten zu allen Formen der Diskriminierung von Frauen.
  • 3 Ziele: Frauen ermutigen, am öffentlichen Leben teilzunehmen, Gesundheitsfürsorge, Frauen qualifizieren, stellt die Programme dazu vor.
  • Empowerment Programme, Wahlen, ökonomische Angebote für Frauen, rechtliche Angebote (z.B. Zugang zu Gerichten), Frauen darüber informieren, wie sie ihre Rechte wahrnehmen können.
  • Themen: Soziale und geschlechtsspezifische Diskriminierung und Gewalt, individuelle Angebote.
    Schutz der Privatsphäre, Beziehungen der Frauen untereinander stärken, über zivile und soziale Rechte aufklären.
  • Qualifizierung auf gesellschaftlicher Ebene, einkommensgenerierende Maßnahmen, Nachhaltigkeit stärken.
  • Funding muss ständig angepasst warden.
  • Restaurant-Betrieb in Ramallah und Geschäfte für traditionellen Schmuck, der von Frauen-Kooperativen in Handarbeit hergestellt wird. Qualifizierungsmaßnahmen und Training für Angestellte (39 Personen über alle Zweigstellen).
  • Philosophie: Dienstleistungen und Stärkung („empowering”) anbieten (sos – opening opportunity and support)
  • Druck auf Präsident Abbas aufbauen, um einen Wandel herbeizuführen.
  • Außerdem Fokus auf ländliche Frauen, Quoten einfordern (local council 2004: 20%), seitdem zunehmend, aber viele qualifizierte Frauen kommen nicht in politische Positionen.
  • Forderung nach Mindestlöhnen, Gesetze sind aber bis heute nicht umgesetzt.
  • Neben den „legalen“ Steuern von 3% müssen Palästinenser*innen noch Abgaben für (verdeckte) Agenten, die für Israel arbeiten, leisten.
  • Seit 1976 herrscht das Jordanische Familien- und Strafrecht (in Gaza ägyptisches Recht), diskriminiert Frauen, in Jordanien wird Ehrenmord nicht als Straftat betrachtet.
  • Unterschied zwischen Persönlichkeitsrecht und öffentlichem Recht (Verfahren wird z.B. eingestellt, wenn die Beteiligten verheiratet sind).
  • Diverse Zufluchtsmöglichkeiten für Frauen, Frage nach Auskunftsssperre bei Behörden (“lock flag” for non-disclure of address for violence affected women @ police, registry offices, employment offices, insurances and so on) konnte nicht abschließend geklärt werden.
  • Die meisten Palästinenser, die in Israel arbeiten, sind Männer. Die Anzahl der Frauen ist sehr niedrig, Frauenrechtsorganisationen.
  • Frage: Werden Jungen und Mädchen zusammen unterrichtet? Private sind gemischt (außer islamischen Schulen), bei den öffentlichen idR getrennt außer auf dem Land, wo es zu wenig Schulen gibt, an Universitäten gemischt. Schulabbrüche sinken.